Lieder für’s Herz oder die Hosentasche Teil 7
Was Dich nicht umbringt macht Dich stärker.
Ein toller Satz. Wir benutzen ihn am Liebsten, wenn wir unseren Tiefpunkt schon überwunden haben. Sozusagen noch mal als eigenes Schulterklopfen und als Zeichen für alle anderen: „Geht schon – läuft bei mir wieder“. Würden wir den Satz zu jemandem sagen, dem es gerade wirklich schlecht geht? Wahrscheinlich nicht. Wir wollen ja nicht herzlos sein.
Klar wollen wir alle glücklich und rosa und singend durchs Leben hüpfen, aber haben nicht gerade unsere Tiefpunkte uns verändert? Haben diese Punkte nicht unseren Charakter geformt und uns zu dem gemacht, was wir sind? Trotzdem vermeiden wir die Erinnerung daran. Das Restaurant, welches wir nicht mehr besuchen, den Tee, den wir nicht mehr trinken, das Buch, welches wir nicht mehr lesen, weil es in uns eine schlimme Erinnerung weckt. Man muss schon ziemlich zäh und mutig sein, um diese Dinge nicht aufzugeben.
Dieser Mut wird für mich in einem ganz besonderem Lied ausgedrückt. Proud Mary. Tina Turner hat dieses Lied ihre ganze Karriere lang gesungen. Obwohl es sie wahrscheinlich an die schlimmste Zeit in ihrem Leben erinnert. Sie hat dieses Lied nie „begraben“, sondern immer mit sich geführt. Ihr Schmerz hat sie nicht nur stärker gemacht, sie war nicht bereit, dem Schmerz irgendetwas zu opfern. Schon gar nicht ein großartiges Lied.
Was Dich im Moment nicht umbringt, macht Dich stärker – und wenn Du zu den Mutigen und Zähen gehörst, nimm etwas von dem Schmerz mit und mach Dir klar, dass er Dich verändert hat. UND DANN – verändere Du IHN.
Ladies an Gentlemen: Tina Turner mit Proud Mary